Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Altertum - S. uncounted

1907 - Leipzig : Voigtländer
Die Hefte der Landes- und Provinzialgeschichte werden den Sendungen an die Sortimentsbuchhandlungen beigelegt; die Schüler sind berechtigt, deren kostenfreie Verabfolgung zu den von ihnen gekauften neuen Lehrbüchern, soweit zu diesen Hefte gehören, zu verlangen. Zu Exemplaren, die als gebraucht gekauft sind, werden sie nicht geliefert. Überhaupt sei vor dem Ankauf der oft veralteten, schmutzigen oder unvollständigen gebrauchten Exemplare gewarnt! Andere Exemplare der landesgeschichtlichen Hefte kosten 20 Pfennig, eine Gesamtausgabe von 29 Heften in einem Bande 4 Mark. Eine Ergänzung zu allen Geschichtslehrbüchern bilden: Giese 4. Auflage. Einführung in die allgemeine Lehre vom Staate, in die Verfassung und Verwaltung des Deutschen Reiches und des Preußischen Staates und in die Elemente der Volkswirtschaftslehre. Von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 4., vermehrte und verbesserte Auflage. 1907. 8°. Viii, 168 S. Geb. 1 M. 60 Pf. Giese Allgemeine Geschichtskunde und Deutsche Bürgerkunde. Zum Abschluß des Geschichtsunterrichts auf höheren Schulen. Bearbeitet von Dr. A. Giese, Oberlehrer in Berlin. 1902 8°. 40 S. 50 Pf. Deutsche Bürgerkunde. Kleine Staatskunde. Sevin Geschichtliches Quellenbuch. Seviu. Zehn Bändchen zu je 60 Pf. fchichtlichen Inhalts. Inhalt der Sammlung. 2, u. 3. Auflage. Eine Sammlung von Quellenschriften für den Schulgebrauch. Von Ludwig Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte ge- Bd. 1. Die Völker des Morgenlandes und die Hellenen bis zum Ende der Perserkriege. 3. Aufl. 2. Die Hellenen seit dem Ende der Perserkriege (bis zum Tode Alexanders d. Gr.). 3. Aufl. 3. Die Römer nebst den Anfängen der Germanen (bis z. I. 375 n. Chr.). 3. Aufl. 4. Völkerwanderung, Frankenreich und Anfänge des Deutschen Reiches (bis z. I. 919). 3. Aufl. 5. Das Deutsche Reich unter den sächsischen, den fränkischen und den hohenstaufifchen Kaisern (919 Neuzeit Bd. 6. Vom Mittelalter zur (1254-1556). 3. Aufl. „ 7. Vom Ausgang Karls V. bis zum Westfälischen Frieden (1556—1648). 3. Aufl. „ 8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen (1648—1740). 3. Aufl. „ 9. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zum Frieden von Tilsit (1740-1807). 2. Aufl. „ 10. Vom Frieden von Tilsit bis zum Wiedererstehendes Deutschen Reiches (1807—1871). 2. Aufl. bis 1254). 3. Aufl. Anhang zu jedem Bändchen: Gedichte geschichtlichen Inhalts. Jedes Bändchen umfaßt 5—6 Druckbogen, ist gebrauchsfertig in starken und gefälligen Umschlag geheftet und einzeln käuflich.

2. Geschichte des Altertums - S. 186

1889 - Wiesbaden : Kunze
186 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Haar viele Sorgfalt und trieben mit asiatischen Wohlgerüchen großen Aufwand. Für die Athener waren deshalb die Barbier- und Friseurbuden allmählich die Sammelplätze geworden, wo man Neuigkeiten des Tages zu erfahren pflegte. Gewöhnlich trugen die Griechen nur auf Reisen einen Hut; statt der Stiefel bedienten sie sich der Riemensohlen (Sandalen), oder sie gingen barfuß ohne Ansehen des Ranges und der Person. Daraus erklärt sich denn auch der Brauch, daß man fremden Personen, die eben angelangt waren, sofort Waschwasser für die Füße oder ein Bad bereitete; auch vor den Mahlzeiten pflegte man dies zu thun. Das Bad setzten die Griechen keinen Tag aus; gewöhnlich badete man vor der Mahlzeit. Reiche hatten die Bäder in ihrem Hause; für die Ärmeren gab es öffentliche Badeanstalten. Beschäftigungen der Männer. Die Männer verbrachten den größten Teil des Tages außer dem Hause, teils um den Gerichtsverhandlungen beizuwohnen, teils um eigenen Geschäften oder dem Vergnügen nachzugehen. Die Sklaven bearbeiteten in Abwesenheit des Herrn das Feld, fertigten die Kleidungsstücke und Hausgerätschaften an und hatten acht auf die ihrer Aufsicht und ihrem Unterrichte anvertrauten Knaben. Häufig besuchte man die Gymnasien, teils um den Übungen der Jugend beizuwohnen, teils um den Reden der Rhetoren und Philosophen zu lauschen, teils um Wetten bei Wachtelund Hahnenkämpfen zu machen. Zu den Festzeiten besuchte man das Theater, das man als die Stätte betrachtete, wo Bildung und religiöser Sinn geweckt und gepflegt wurden. Handel und Verkehr. Viele Bürger von Athen wanderten täglich nach dem Piräus, dem Haupthafen der Stadt, da der Handel ein Hauptzweig des athenischen Unterhalts war, um nach den gehenden und kommenden Schiffen zu sehen. Athen und Korinth bildeten den Mittelpunkt des griechischen Handels; zwischen ihnen und den Pflanz-städten bestand eine fortdauernde Verbindung nach allen Richtungen. Unter den Pflanzstädten waren Milet und Ephesus die Punkte, von wo aus teils auf dem Land-, teils auf dem Seewege nach den Küsten des schwarzen Meeres, ins Innere des westlichen Asiens und nach Afrika Warensendungen abgingen. Getreide, Bau- und Nutzholz, Elfenbein, Sklaven, Leinwand und Papier wurden eingeführt und dagegen Wein, Öl, Honig, Wachs, Marmor und Metallarbeiten verschickt. Anfangs war aller Handel nur Tauschhandel, und zwar galten als Haupt-tauschmittel gewöhnlich Metallstücke und Rinder. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts prägten die Ägineten zuerst Silbermünzen und legten das Talent zu gründe. Ein Talent zerfiel in 60 Minen,

3. Geschichte des Altertums - S. 187

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 29, 2. Die Lebensweise der Griechen. 187 eine Mine in 100 Drachmen, eine Drachme in 6 Obolen, ein Obolos in 2 Hemiobolen. Talent und Mine wurden niemals geprägt und blieben Sache der Rechnung; man prägte Drachmen, Di-drachmen, Tetradrachmen oder ©toteren, welche noch jetzt am häufigsten gefunden werden, Obolen und Hemiobolen. Es giebt verschiedene Talente, das attische betrug 4700 Mark. Attische Rechnung und attisches Silbergeld waren am allgemeinsten im Gebrauch. Eine attische Drachme ist im Werte gleich 78 Pf., daher der Obolos gleich 13 Pf. Es kommen übrigens auch goldene Münzen vor, goldene Stateren im Werte von 20 Drachmen und kupferne, von welchen 8 auf einen Obolos gingen. Leichenbegängnisse. Die Gebräuche, welche bei den Leichenbegängnissen in Griechenland üblich waren, sind nach Ort und Zeit verschieden gewesen. In der Heroen zeit wurde, sobald die Verwandten dem Verstorbenen die Augen zugedrückt hatten, der Leichnam gewaschen und gesalbt, in ein Leichengewand gehüllt und ausgestellt, wobei man durch Klagelieder der Frauen und € änger, durch Thränen und Abschneiden der Locken seinen Schmerz kund gab. Hierauf erfolgte die feierliche Verbrennung des Toten. Man sammelte die Gebeine in eine Urne, überschüttete diese mit Erde und errichtete einen Grabhügel. In Sparta waren feit Lykurg die Begräbnisse höchst einfach. Man wickelte den Leichnam in ein rotes Tuch und bedeckte ihn mit Ölzweigen, worauf er entweder in der Nähe der Tempel in der Stadt oder an einem gewählten Platze vor der Stadt, in einem Haine oder an einem Flusse, der Erde übergeben wurde. Bei der Beerdigung war öffentliches Wehklagen verboten; die Zeit der Trauer beschränkte sich auf 11 Tage. Nur die Grabmäler der Männer, welche den Tod für das Vaterland starben, dursten mit Inschriften versehen werden. In Athen war es üblich, den Leichnam, dem man einen Obolos für den Charon in den Mund steckte, zu salben, zu bekränzen, in weiße Gewänder zu hüllen und mehrere Tage auszustellen, während weibliche Verwandte weinend um das Bett des Toten herumsaßen. Dem Leichenzuge, welcher vor Sonnenaufgang stattfand, ging ein Musikchor voran; ihm folgten Männer und Frauen in Trauerkleidern und mit abgeschnittenem Haupthaar. Es war gestattet, den Leichnam zu begraben oder zu verbrennen. Während dieses Vorgangs brachten die Leidtragenden allerlei Spendopfer und riefen den Verstorbenen mit lauter Stimme; den Beschluß bildete ein feierliches Totenmahl. Der athenische Staat feierte Ende Februar ein allgemeines Totenfest.’

4. Geschichte des Altertums - S. 137

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 20, 4. Athens Vorherrschaft in den Perserkriegen. 137 Athens Entscheidung war es anheimgegeben, zu bestimmen, ob die Bundesmitglieder Schiffe oder Geld liefern sollten. Sparta zog sich von der Beteiligung an dem Kriege zurück, und der Mische Bund wurde die Grundlage für die Größe Athens. Aristides erhielt das Amt des Oberschatzmeisters. Als solcher hatte er die jährlichen Beiträge festzusetzen und die gemeinschaftliche Kriegskasse zu verwalten, welche jährlich an 460 Talente Zuschüsse erhielt. Er verwaltete diese Gelder so ehrlich und uneigennützig, daß er, als er 468 starb, nicht einmal so viel eigenes Vermögen zurückließ, um die Beerdigungskosten bestreiten zu können. Der Staat ehrte seine Redlichkeit, ließ feine Töchter auf Staatskosten erziehen und bei ihrer Verheiratung ausstatten. Kimon. Nach dem Tode des Aristides übertrugen die Athener dem Sohne des Miltiades und Haupt der Aristokratie, Kimon, den Oberbefehl. Er war eine schöne, vornehme Erscheinung, energisch und liebenswürdig, konservativ wie Aristides. Nach dem Tode seines Vaters war er ins Gefängnis gekommen, da auch er die Strafsumme, in welche man jenen verurteilt hatte, nicht bezahlen konnte, und wurde erst durch seinen Schwager, welcher die Summe dem Gerichte erstattete, befreit. Unter Themistokles und Aristides legte er Proben seiner Tüchtigkeit ab und erwarb durch die Ausbeutung thracischer Bergwerke sich ein bedeutendes Vermögen. Dies wandte er auf die edelste Weise an; er spendete den Armen reichlich, öffnete den Hungrigen sein Haus und seine Gärten und that auch sonst viel Gutes. Als die Bundesgenossen Athens des Kriegsdienstes müde waren, machte er ihnen den Vorschlag, statt der Schiffe und Seesoldaten einen jährlichen Geldbeitrag zu leisten. Dadurch erhielt Athen die Mittel, seine Land- und Seemacht so zu steigern, daß es unbestritten der mächtigste und angesehenste Staat in Griechenland wurde. Zur weiteren Sicherung seiner Vaterstadt ließ er Athen mit dem Piräus durch die langen Mauern verbinden; dann sorgte er für die Fortsetzung des Kampfes gegen die Perser, um auch die Griechen in Kleinasien von dem persischen Joch zu befreien. Nachdem er die Perser aus Thraeien vertrieben hatte, suchte er sie in ihren eigenen Meeren auf. Im Jahre 466 schlug er sie am Flusse Eur^medon in Pamphylien zu Wasser und zu Land und verschaffte dadurch den Griechen in Kleinasien das Übergewicht. Doch auch er erfuhr den Undank feiner Vaterstadt. Der dritte messenische Krieg 464—455. Als Sparta 464 durch ein Erdbeben schwer heimgesucht wurde, benutzten die

5. Geschichte des Altertums - S. 269

1889 - Wiesbaden : Kunze
48. Julius Cäsar und das erste Triumvirat. 269 Zunächst trat er als entschiedener Anhänger des Marius auf. Er hielt feiner Tante, der Gemahlin des Marius, eine ehrenvolle Grabrede und stellte die Bilbfäule des Marius auf dem Kapitol roieber her. Das Volk staunte beshalb den kühnen Mann an und wählte ihn zum Quästor in Lusitanien, dem jenseitigen Spanien. In Gabes stanb er einst vor einer Bilbsäule Alexanbers des Großen und rief aus: „Der hatte in meinem Alter schon die halbe Welt erobert, und ich habe noch nichts gethan!" Nach seiner Rückkehr nach Rom würde er zum Äbil gewählt. Als solcher hatte er neben der Straßenpolizei auch die Verpflichtung, dem Volke öffentliche Spiele zu geben. Diese richtete er so prächtig ein, daß sie alle bisherigen weit hinter sich ließen. Einst ließ er 320 Paar ©labialeren in silbernen Rüstungen auftreten. Er stieg baburch in der Volksgunst noch mehr; aber dem verschwenberischen Äbilen entstanb auch eine große Schulben-last. Im Jahre 63 bewarb er sich trotz seiner Jugenb um das Amt des Oberpriesters, wozu bisher nur ehrwürbige Greise gewählt waren. Seine Mutter warnte ihn; er aber verließ sie am Wahltage mit bett Worten: „Mutter, entweber siehst Du Deinen Sohn als Oberpriester ober als Verbannten roieber/' Denn der- jenige, welcher bei der Bewerbung um ein öffentliches Amt nicht siegte, mußte auf ein Jahr Rom verlassen. Cäsar würde gewählt. Er setzte seine bisherige oerschroettberische Lebensweise auch jetzt noch fort, um sich in der Volksgunst weiter zu befestigen; baburch stieg aber auch feine Schulbenlast so sehr, daß er einem Freunbe sagen konnte: „Ich brauche 15 Millionen, um sagen zu können, daß ich nichts besitze." Im solgenben Jahr (62) würde er Prätor über das jenseitige Spanien, konnte aber Rom erst verlassen, als sich der reiche Cras-sus für ihn verbürgt hatte. Auf der Reife nach Spanien gab er einen Beweis feiner ehrgeizigen Bestrebungen. Als er nämlich mit feinen Begleitern durch ein Stäbtchen jenseits der Alpen ritt, stellte einer die Frage auf, ob roohl auch unter den Bewohnern der kleinen Stadt Rangstreitigkeiten stattfänben. Rasch entgegnete Cäsar: „Allerbings! Ich wenigstens mochte lieber hier der Erste, als in Rom der Zweite sein." Währenb seines Aufenthaltes in Spanien erwarb sich Cäsar ein so bebeutenbes Vermögen, daß er bei feiner Rückkehr nach Rom nicht nur alle feine Schulben tilgen, fonbern auch noch eine große Summe in den Staatsschatz legen konnte. Das erste Triumvirat 60. Cäsar bewarb sich jetzt um das

6. Geschichte des Altertums - S. 327

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 62, 2. Die römischen Frauen bis zum Ende der Republik. 327 das Jahr 43 v. Chr. hatten die Triumvirn Antonius, Octavian und Lepidus, da sie Geld brauchten, drückende Steuern ausgeschrieben und Gold und Silber bei Privaten und aus dem Tempel der Vesta genommen. Da diese auf ungerechte Weise zusammengebrachte Summe zur Bestreitung ihrer kriegerischen Maßregeln noch nicht ausreichte, so legten sie noch 1400 reichen Frauen, welche Anverwandte berühmter, verbannter Personen waren, eine höchst drückende Geldsteuer auf. Vergebens hatten die Frauen um Nachlaß gebeten und darauf aufmerksam gemacht, daß sie gesetzlich nur verpflichtet seien, einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Ritter zu leisten. Jetzt sammelten sich die Frauen auf den Straßen, machten sich Bahn und verlangten, von den Triumvirn gehört zu werden. Hortensia, die Tochter eines berühmten Redners, redete frei über die ihnen zugemutete Ungerechtigkeit und erzürnte die Machthaber so sehr, daß diese Gewalt gegen die Frauen gebraucht haben würden, wenn das Volk nicht laut zu murren angefangen hätte. Die Triumvirn gaben nach und erhoben nur von 400 Frauen die verlangte Steuer. Durch die glücklichen Kriege der Römer in Asien kam allmählich großes Unglück und Sittenverderbnis nach Rom. Prunkliebe, Genußsucht, Müßiggang, Schwelgerei und Laster aller Art ergriffen Männer und Frauen. Ein trübes Bild von tiefer Entsittlichung, deren die vornehmsten Frauen Roms sich schuldig gemacht hatten, geben die Nachrichten von der Entdeckung der Bacchanalien (Bacchusfeste) in Rom. Dieselben waren aus Campanien nach Rom verpflanzt worden. Anfangs wurden nur Frauen in diesen Geheimdienst eingeweiht; bald wurden auch Männer zugelassen und bei nächtlichen Gelagen große Vergehen verübt. Mord, Betrug, Giftmischerei, blieben denselben nicht fremd. Da entdeckte ein junger Mann, welchen die eigne Mutter hatte einweihen lassen wollen, dem Konsul die unzüchtigen Feste. Eine strenge Untersuchung, welche sofort eingeleitet wurde, enthüllte die gräßlichsten Vergehen; über 7000 Männer und Frauen hatten sich der Teilnahme an den Bacchanalien schuldig gemacht. Die Hauptverbrecher fielen unter dem Beile des Henkers, und ein Senatsbeschluß untersagte die Feier dieser greulichen Feste in Rom und Italien 186 aufs strengste. Der römische Dichter Plautus (f 184 v. Chr.) klagt, daß der Putztisch der römischen Frauen zum Unglück der Männer eingerichtet sei- Dreißig Arbeiter waren nötig, die Kleidungsstücke einer Frau anzufertigen, und fünfzehn verschiedene Moden wechselten in einem Jahre. Es ist leicht einzusehen, daß durch diesen unglaublichen Luxus nicht

7. Geschichte des Altertums - S. 123

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 18. Solon und seine Gesetzgebung in Athen. 123 führte er eine Erleichterung der Schuldenlast (Seisachtheia) in dem niederen Volke durch. Er setzte den üblichen hohen Zinsfuß herab, hob die wegen Schulden erteilten Freiheitsstrafen auf und erniedrigte den Münzfuß so, daß 73 Drachmen *) fernerhin den Wert von 100 hatten, die Schulden demnach um 27 °/0 erniedrigt wurden und in dem neuen Münzfuß zu entrichten waren. Darnach führte er eine neue Verfassung (594) ein. Die Staatsverfassung Solons beseitigte die Vorherrschaft der Aristokratie und ging dadurch zur Volksherrschast oder Demokratie über, daß nicht mehr das Vorrecht der Geburt, sondern der Grundbesitz und die daraus gegründete Staatssteuer zum Maßstab für die Teilnahme an der Staatsgewalt genommen wurde. Die Bürgerschaft zerfiel nach dem Ertrage ihres Grundbesitzes von jetzt ab in vier Klassen; Fremdlinge und Sklaven waren ausgeschlossen. Die Bürger, welche jährlich 500 Scheffel Getreide oder ein entsprechendes Maß Wein oder Öl ernteten, bildeten die erste Klasse; der Ertrag von 300 Scheffeln war maßgebend für die zweite Klaffe, der von 150 Scheffeln für die dritte Klaffe und ein solcher unter 150 Scheffel für die vierte Klaffe. Die Bürger der ersten Klasse konnten zur Archontenwürde, die der drei ersten Klaffen zu den übrigen Staatsämtern gelangen. An den Volksversammlungen und Volksgerichten konnten alle Bürger teilnehmen. Die Volksversammlung hatte die höchste Gewalt im Staate. Sie entschied über Krieg und Frieden, wählte die Beamten und beschloß über die Anträge des Rates. Der Rat oder die Bule bestand aus 400 Mitgliedern der drei ersten Klaffen, welche über 30 Jahr alt fein mußten. Er bildete den Ausschuß der Volksversammlung, hatte die Verwaltung des Staates und die Leitung der Finanzen unter sich. Täglich hielt er öffentliche Sitzungen ab, und je der zehnte Teil feiner Mitglieder, die Prytanie oder die Pry-tanen mußten den ganzen Tag in dem Prytaneion versammelt bleiben, wo sie auch aßen und schliefen, bis die ein Zehntel des Jahres dauernde Amtszeit um war. Was in der Volksversammlung beschlossen worden war, führten die 9 Archonten aus, die jährlich aus der ersten Bürgerklasse gewählt wurden und auch den Volksgerichten beizuwohnen hatten. Wenn sie ihr Amt tadellos verwaltet hatten, so wurden sie lebenslänglich Mitglieder des obersten Gerichtshofes. Dies war der Areopag. Derselbe hatte über die schwersten Verbrechen zu urteilen, die Amtsführung der Archonten zu beauf- *) 1 Drachme = 6 Obolen, 1 Obolos = 13 Ps.

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 73

1906 - Leipzig : Hirt
73 im Teutoburger Walde im Jahre 9 n. Chr. den rmischen ftelbfierrn Varus schlug. Es ist ein merkwrdiges Zusammentreffen, da in die Regierung des ersten rmischen Kaisers die Geburt Christi fllt, und da zugleich unter der Regierung desselben Kaisers aus der Varusschlacht das Boll als Sieger hervorgeht, das berufen sein sollte, Haupttrger der christlichen Bildung und Gesittung zu werden. Persnlichkeit des Augustus. Augustus war ein einfacher Mann. Brot, Feigen und einige kleine Fische waren seine gewhnliche Nahrung. Seine tgliche Kleidung war von seinen Tchtern gewebt. Gern stand er jedem zu Diensten. Ein Soldat bedurfte seiner als Zeugen in einer gerichtlichen Verhandlung. Augustus sagte, er werde einen andern schicken, er selbst habe keine Zeit. Der Soldat erwiderte: Als du meiner Hilfe bedurftest, habe ich keinen andern geschickt, ich selbst habe fr dich gekmpft." Augustus trat ohne weitere Weigerung als Zeuge fr den Soldaten auf. Wohlfahrtseinrichtungen. Ungeheure Vermchtnisse flssen dem Kaiser zu; in 20 Jahren wurden ihm der 300 Millionen Mark nach unfern Gelde vermacht. Einen groen Teil dieses Geldes verwandte er fr Wohlttigkeitseinrichtungen. Er legte groe Wasserleitungen an; tue Brger Roms konnten unentgeltlich in 170 staatlichen Badeanstalten baden. (Fig. 38 u. 50.) Geld und Brot teilte er mit freigebiger Hand aus. b Erleichterung des Handelsverkehrs. Im ganzen Reiche fhrte er ein-heitliches Ma und Gewicht ein. Er entzog den Stdten das Recht Metall zu prgen; das Mnzrecht wurde kaifer-liches Recht. Dadurch kam eine einheitliche Mnze von einem Ende des Reiches bis zum andern in Umlauf. Christus fragte die Juden: Wessen ist das Bild und die Umschrift?" Sie antworteten: Des Kaisers." Noch im althochdeutschen Hildebrandsliede werden Gold-mnzen Kaiserringe, d. i. Kaisermnzen, genannt. Reichsverwaltnng. Alle mter der Republik lie Augustus be-stehen, das Konsulat, die Zensur, die Priestermter, aber alle lie er aus !e ?ecrfn bertragen. Senat und Volk wetteiferten, ihn mit Ehren zu nberhanfen S.e warm der Brgerkriege und der Parteiherrschaft mde. Sogar gttliche Ehren wurden ihm erwiesen Gegen die unterworfenen Völker zeigt- er groe Jjitbe. Die Besiegten behielten ihre Religion, ihre Sprache, ihre Gerichtsbarkeit. Sie wurden Nicht Untertanen, sondern Bundesgenossen genannt. Auch ln!?e e^e*?en fte; Diese Könige wurden Lehnsmnner des Reiches. *e (Sohne muten sie nach Rom zur Erziehung schicken. Nur mit Genehmigung des Kaisers dursten diese den erledigten Thron ihrer Vter *) Das Nhere ist Seite 102 dargestellt.

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 789

1877 - Leipzig : Teubner
Nortia —Notae. norisches Eisen und norischer Stahl waren berühmt und wurden besonders m der großen Waffenfabrik zu Lanreacum verarbeitet. Nachst-dem waren Viehzucht und Gewinnung des Salzes Quellen für den Erwerb der Bewohner. Der Name des keltischen Volkstammes war Taurrf-cr d i Bergbewohner (Tauern heißen noch jetzt ; o ie norischen Berghöhen); erst die Römer brachten von der Hauptstadt Noreja den Namen Norici auf Zu ihnen kamen fpäter die 23 o j e r, welche aber zu der Zeit, als die Römer das Land eroberten von den Geten schon vernichtet waren. Als einzelne Stämme werden genannt: dre se-vaees zwischen Inn und Donau, die Halaum int Salzbnrgschen, die Ambidravi au der Drau. Asn Noricum bestand lange Ztit selbständige Äömgs-Herrschaft (Caes. b. c. l, 18.), mit Rom fand Handelsverbindung besonders über Aqnileja statt. Nachdem Tiberius und Drnsns aber Rätien unterworfen hatten, kam im Jahre 13 v. C. die Reche auch an Noricum, welches eine kaiserliche Provinz wurde und durch 3 Donauflotten, Besatzungen und zahlreiche Colonieeu gesichert wurde. Unter den Städten sind zu nennen an der längs des Danubius vou Augnsta Vindelicormn nach Vindobona führenden Straße: Bojodnrum, Joviacum, Ovilaba, Lanreacnm, Arelate, Namare, die Festung Cetinm. Weiter südlich: Bedajnm und Jnvavnm, endlich die Hauptstadt Noreja. Nortia, etruskische Schicksalsgöttiu, die den Hanpsitz ihrer Verehrung in Volsinii hatte, wo in ihrem Tempel calendarische Nägel eingeschlagen wurden. Liv. 7, 3. Juv. 10, 74. Nossis. Noogls, eine Dichterin aus Lokroi um Ol. 115—120, v. C. 320—300, in den Kanon der neun lyrischen Dichterinnen (der 9 Musen) aufgenommen. Wir besitzen von ihr 12 Epigramme. Nööxoi s. Epos, 4. Nota censoria s. Censor. Notae, Grjfi^icc, Abkürzungen, deren sich die Griechen und Römer beim Schreiben bedienten. Die griechischen Abbreviaturen sind nur aus Inschriften und einigen Papyrosrollen bekannt, mib sie verdanken, abgesehen vom stenographischen Zwecke, theils wirklichem Bedürfnisse, theils zufälligen äußerlichen Umständen und in ihrer verschiedenartigen Form der Verschiedenheit und Laune des Geschmacks ihre Entstehung. Auf wirklichem Bedürfnisse beruhten ohne Zweifel die Zahlzeichen. Die ältesten Zahlen waren die sogenannten numeri decadici. I bedeutet die Einheit, also Ii 2, Iii 3, Iiii 4; ferner wurden die Anfangsbuchstaben der Zahlwörter nivx^ Fex«, sxutöv (nach der alten Schreibart Hkaton), %th<x, (ivqia für diese Zahlen gebraucht, also Ii oder P 5, d 10, Ii 100, X 1000, M 10,000. Zn n wurden so viele Einheiten gesetzt, als in der Zählung bis 10 erfordert wurden, Iii = 6, nu = 7, nin = 8, nun = 9. Die übrigen Zeichen wurden so oft gesetzt, als die Summe es erforderte: Ad — 20, z/zm = 30, Hh = 200, Xx = 2000. Stieg aber die Zahl auf 50, 500, 5000, so wurden die Zahlzeichen von 10, 100, 1000 in ein Tl gesetzt, also P 50, P oder P 500, P 5000. Durch zwei-, drei-, viermalige Zusetzung der Zeichen I, 4, Ii, X konnten die Zahlen und Summen aller beliebigen Gegenstände ausgedrückt werdeu. Sehr gewöhnlich 789 wurden diese numeri decadici zu Geldberechnuu-geii auf Inschriften gebraucht. Auf deu attischen ist die vorherrfchende Rechnung die nach Drachmen, und diese sind immer unter den einfachen Zeichen Ii, d, X, M und den ans ihnen zusammengesetzten zu verstehen; I dagegen bezeichnet nicht die Drachme als Einheit, sondern den Obo-los für die Drachme diente das Zeichen \~. Ein Talent wurde durch T bezeichnet, Summen vou 2-4 Talenten wurden durch mehrmalige Wiederholung diefes Zeichens ausgedrückt, Tt = 2 Tal. it. f. w.; bei größeren wird das T mit den Zahlzeichen Ii, A, H monogrammatisch verbunden. — Neben diesen Zahlzeichen wurden auch die 24 Buchstaben des Alphabets gebraucht. Dieses System war natürlich nur für kleine Zahlen oberem aus 24 Theilen bestehenbes Ganzes zu gebrauchen, wie die Ilias und Obyssee, bereu Gesänge barnach von den alexaudrinischeu Grammatikern bezeichnet wurden. Man erfand daher ein anderes, wodurch man jede beliebige Zahl leicht ausdrücken konnte. Man reihte das alte Digamma zur Bezeichnung der Zahl 6, das Koppa 7 für die Zahl 90 und das sogenannte Hü/atzt als 900 ein. Das letztere stnbet sich jeboch nur aus Papyrosrollen. Nun zählte man A bis / = 1 — 10 und von da immer von 10 zu 10 fortschreitend K—p = 20—100, währenb die Einer wieder durch deu Zusatz aus der Reihe A—& gebildet wurden. Die Tausende begannen wieder mit A und wurden durch einen Strich zur Sinke» des Buchstabens, z. B. Ib = 2000, von den einfachen Zahlen unterschieden. — Die übrigen Abbreviaturen lassen sich auf folgende 4 Punkte zurückfuhren : 1) auf eigentliche Abkürzungen, indem Worte um mehr oder weniger Buchstaben abgekürzt wurden, wobei das Maß der Abkürzung ganz beliebig war, z. B. dg, uqx, ^Qzov, uqz°vz, für ü'gjtoyrog; — 2) Quf Sigcititren, bcfonbcry häufig bei Buchstaben von quadrater Form, wo der Enbstrich des einen zugleich den Anfangsstrich der andern bitbet; z. B. taffen sich in dem Worte Mnhmh etwa 5 Buchstaben verbinben: ftnivh. 3) auf monogrammatische Verknüpfung einzelner Silben, indem diese nicht neben einanber stehen, fonbern eutiveber über einanber gesetzt ober in einanber verschlungen werben, am häufigsten bei Buchstaben vou runbcr Form; 4) eigentliche Monogramme, Verschlingungen mehrerer Buchstaben eines Wortes als Zeichen für das Wort. — Bei den Römern lassen sich 4 verschiebene Arten des Schreibens neben der gewöhnlichen Buchstabenschrift annehmen: l) Buchstabenschrift mit unveränderten ober nur wenig veränberteu Schriftzügen, jedoch mit Abkürzungen; 2) Buchstabenschrift mit unveränderten Schriftzügen, aber mit Veränderung der Bedeutung der Buchstaben (Geheimschrift); 3) Buchstabenschrift mit ganz veränderten Schrift-rügen und Abkürzungen (notae Tiromanae); 4) symbolische Zeichenschrift. Als Abkürzungen stehen statt des vollständig geschriebenen Wortes ein oder auch zwei und drei Anfangsbuchstaben, z. B. M. statt Marcus, li. statt li-berius, Cos. statt consul. Die Wiederholung desselben Buchstaben bezeichnet bald den Plural, coss = consules, oder bei einzelnen Buchstaben eine so große Zahl der bezeichneten Personen, als der Buchstabe wiederholt ist, Mmm = Marci

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 206

1877 - Leipzig : Teubner
206 Büchi das Werk einer größtmöglichen Menge von Schreibern dictirt wurde. Die Werkstatt des librarius heißt später statio und daher ist der später vorkommende Name der stationarii zu erklären. Die Schnelligkeit, mit der ein solches Dictat'niedergeschrieben sein muß, läßt sich einesteils schon aus der Berühmtheit der s. g. tironischen Noten oder Abkürzungen, die von Cicero's Freigelassenem, Tiro, erfunden wurden, schließen, anderu-theils auch aus einer Angabe des Martial ungefähr berechnen. Dieser sagt von seinem zweiten Buche (2, 1,5.): Der Schreiber mache es in einer Stunde durch (haec una peragit librarius kora). Die 93 Epigramme desselben enthalten außer deu Ueberschriften 540 Verse, und somit würden auf die Minute wenigstens 9 Verse kommen. — 4 Brauchte die Auflage nicht größer zu fein, als die Zahl der Sklaven betrug, über die der Buchhändler zu verfügen hatte, so ist klar, daß sich bei der damaligen Schnell- und zugleich Schönschreibekunst der Bedarf in kürzester Zeit befriedigen ließ. Ueberhanpt ist es auch wol zur Vermeidung schmälernder Concurrenz und sofortiger Nachschrift durch einen andern Buchhändler rathsam gewesen, sogleich eine dem mnthmaßlichen Bedarf entsprechende Anzahl von Abschriften anzufertigen und nicht eher damit an die Oeffentlichkeit zu treten, als bis auch der größten Nachfrage genüge geschehen konnte. Freilich mochte da bisweilen wol viel auf dem Lager zurückbleiben und manches Exemplar den Motten zur Speise werden {Hör. ep. 1, 20, 12.), oder als Maculatur in die Kramläden zu Düteu sür Pfeffer und Zim-met wandern {Mart. 3, 2.); indessen waren die Provinzialen minder anspruchsvoll und bezahlten gern, was aus Rom in die verschiedensten Gegenden, namentlich nach Spanien und Afrika {Hör. ep. 1, 20, 13.), versandt wurde: jedoch auch bei wirklich gediegenen Sachen wurde dieser auswärtige Bedarf in Anrechnung gebracht. Hör. a. p. 345. Gerade dieser „Provinzialbuchhandel trug tücht wenig dazu bei, deu Ruhm ausgezeichneter Schriftsteller über die Marken der Stadt und Italiens hinaus zu verbreiten. Kam doch eilt Mann aus Cadix nach Rom, nur um den Livius zu sehen, und kehrte, nachdem er das erreicht, nnmittelbar in die Heimat zurück" (M. Hertz, Schriftsteller und Publicum in Rom. Ber- 5 litt 1853. S. 39.). — Unter den verschiedenen uns überlieferten Namen von Buchhändlern und Verlegern aus der Kaiserzeit nennen wir als die bekanntesten: die Gebrüder Sosii als Verleger des Horaz {Hör. ep. 1, 20, 2. a. p. 345.), Tryphou, bei dem Martial (4, 72. 13, 3.) und Qnintilian erschienen, und Dorus, der zur Zeit des Nero die Schriften des Cicero und des Livius verkaufte {Sen. benef. 7, 6, 1.). Die Buchhändler hießen gewöhnlich bibliopolae (ßißltcov y.änr]Xoi.)f doch auch librarii. Ihre Läden (tabernae, sta-tiones, librariae, libelli) waren nach Gellins (18, 4.) namentlich im vicus Sandalarius, außerdem aber auch am Forum, um das Argiletum u. f. w., kurz in den belebtesten Theilen der Stadt. An den Pfeilern und Eingängen (in pi-lis et postibus) waren Exemplare ausgestellt und Anzeigen angeheftet {Hör. sät. 1, 4, 71. a. p. 373.). Voll war es bei ihnen immer, da ihre Läden zugleich auch zur Lectüre und wissenschaftlichen srwesen. Unterhaltung dienten, weshalb man Freunde, die man nicht zu Hause traf, hier am ersten aufsuchte. Catull. 55, 4. Auch das auswärtige Geschäft kann nicht unbedeutend gewesen sein {Hör. ep. 1, 20, 30. Plin. ep. 9, 11.), und beliebte Dichter waren in den entferntesten Provinzen zu haben. Mit der Leselust ging aber die Schreibsucht Hand in Hand, und die Buchhändler als die Vermittler von beiden gingen beliebte Schriftsteller um Lieferung neuer Werke au oder drängten zum Abschluß der versprochenen, wobei sie es nicht an den schmeichelhaftesten Versicherungen fehlen ließen. Plin. ep. 1, 2. Quint, praef. ad Trypli. Ein Honorar zahlten sie sicher nicht. Dagegen scheint der Verf. stets mehrere Freiexemplare erhalten zu haben, die er au feine , Freunde und Gönner verschenkte. Mart. 2, 93. 7, 17. 9, 100. — Die Bücher wurden von den 6 Verlegern nicht roh, sondern mit vollständigem Einband geliefert, und dennoch war der Preis sehr billig. Unter andern dahin zielenden Angaben des Martial lesen wir (13, 3.), daß die Genien, J)ie dieses 13. Buch bilden und die in der bei Teubner erschienenen Ausgabe 14 ©eiten füllen, von dem Verleger Tryphvt? für 4 Sesterzen (etwa 50 Pfennige) verkauft wurde», daß derselbe sie jedoch sür die Hälfte noch mit Vortheil verkaufen konnte. Der Einband war dergestalt, daß die att einer Seite durch Leimen zusammengefügten Blätter (paginae) an einem hohlen Cylinder aus Holz, Knochen oder Elfenbein befestigt wurden. Durch diesen Cylinder ging ein drehbarer Stab, der unten und oben je einen dicken Knopf hatte (cornua, umbilici, vgl. Hör. epod. 14, 8.), fowohl zur Befestigung des Stabes als auch zur Schonung des Buches, welches beim Lesen auf denselben ruhte und beim Umschlagen der Blätter sich nicht aus dem Tische abschabte. Die 3 andern Seiten (frontes) hatten einen schwarzen Schnitt. Hinten am obern Ende der Rolle war, wie bei unsern Büchern, aus einem aufgeklebten Streifeu Papier der Titel (titulus, index) des Buches mit reichlicher Schrift bemerkt. Hatte man es genug gebraucht, so wurde es zum Schutze gegen Staub oder sonstige Beschädigung in eine Umhüllung von roth oder gelb gefärbtem Pergament (sillybus, Cic. ad Att. 4, 5.) eingeschlagen. Werthvolle Bücher rieb man überdies mit Eedern-öl ein, um sie gegen Würmer und Motten zu schützen, oder legte sie in Kästchen von Cedern-holz. Hör. a. p. 332. — Nur die eine Seite des 7 Papiers oder des Pergaments war beschrieben, die andere zur deutlicheren Hervorhebung der Schrift mit Farbe, namentlich mit Saffran, überzogen. Die Schrift war bisweilen, ebenso wie bei uns, in zwei, auch wol mehrere Kolumnen getheilt, die durch Linien von rother Tinte getrennt wurden. Zu Ansang und zu Ende des Buches war der Titel, bisweilen mit bunter Tinte, geschrieben. Im allgemeinen waren Abkürzungen im Gebrauch, nur Prachtexemplare wurden vollständig ausgeschrieben. In der Anwendung dieser Abbreviaturen waren die Schreiber förmlich geübt, aber dennoch liefen bei der Schnelligkeit, mit der geschrieben wnrde, eine Masse Fehler mit unter, über die die Autoren oftmals Klage führen, und deren manche als Hörfehler sich wol in die noch vorhandenen Codices der späteren Zeit hinüber
   bis 10 von 755 weiter»  »»
755 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 755 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 39
2 0
3 8
4 107
5 38
6 0
7 7
8 2
9 69
10 102
11 51
12 2
13 0
14 111
15 13
16 19
17 0
18 0
19 18
20 216
21 14
22 2
23 137
24 9
25 2
26 201
27 1
28 10
29 18
30 4
31 3
32 5
33 19
34 2
35 0
36 9
37 57
38 3
39 432
40 0
41 0
42 2
43 21
44 0
45 103
46 2
47 1
48 13
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 478
1 1579
2 4425
3 1070
4 1114
5 25
6 212
7 92
8 95
9 3108
10 6
11 237
12 306
13 2247
14 3941
15 387
16 2623
17 5913
18 27
19 351
20 123
21 470
22 4397
23 3468
24 80
25 2336
26 773
27 143
28 855
29 24
30 393
31 5009
32 233
33 925
34 41
35 1776
36 755
37 95
38 76
39 779
40 103
41 1835
42 491
43 4337
44 43
45 2260
46 348
47 558
48 128
49 267
50 207
51 71
52 1626
53 2195
54 507
55 9096
56 225
57 28
58 61
59 1168
60 92
61 53
62 15
63 5497
64 38
65 2658
66 1887
67 92
68 2121
69 118
70 477
71 3571
72 2036
73 26
74 33
75 784
76 1106
77 1197
78 24
79 209
80 89
81 151
82 1874
83 183
84 163
85 54
86 122
87 1032
88 2639
89 1780
90 140
91 1147
92 6426
93 100
94 986
95 595
96 38
97 52
98 3020
99 165

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 4
2 6
3 28
4 0
5 86
6 1
7 6
8 8
9 0
10 0
11 1
12 11
13 4
14 0
15 18
16 2
17 0
18 1
19 25
20 0
21 0
22 99
23 6
24 4
25 1
26 3
27 88
28 0
29 32
30 0
31 0
32 0
33 36
34 2
35 0
36 0
37 46
38 0
39 475
40 3
41 2
42 3
43 33
44 0
45 0
46 3
47 18
48 0
49 0
50 13
51 5
52 67
53 0
54 81
55 0
56 6
57 0
58 0
59 47
60 34
61 0
62 145
63 37
64 5
65 6
66 2
67 0
68 0
69 6
70 0
71 3
72 2
73 1
74 8
75 13
76 0
77 1
78 4
79 0
80 4
81 38
82 21
83 1
84 1
85 58
86 0
87 0
88 2
89 2
90 0
91 38
92 24
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 6
99 23
100 13
101 1
102 7
103 0
104 2
105 7
106 1
107 17
108 22
109 0
110 9
111 2
112 13
113 6
114 32
115 84
116 9
117 0
118 0
119 2
120 18
121 10
122 2
123 14
124 9
125 2
126 22
127 26
128 10
129 22
130 0
131 9
132 2
133 7
134 6
135 0
136 40
137 4
138 10
139 0
140 8
141 0
142 11
143 22
144 0
145 143
146 64
147 4
148 1
149 10
150 1
151 1
152 10
153 0
154 14
155 24
156 3
157 1
158 1
159 1
160 1
161 1
162 121
163 92
164 5
165 21
166 34
167 19
168 8
169 20
170 0
171 0
172 9
173 36
174 0
175 18
176 0
177 80
178 0
179 16
180 1
181 43
182 18
183 79
184 0
185 0
186 6
187 5
188 25
189 32
190 6
191 0
192 14
193 1
194 2
195 5
196 27
197 4
198 0
199 12